Unser Bildungssystem steht in der Corona-Pandemie vor großen Herausforderungen. In Nordrhein-Westfalen hält die FDP-Schulministerin am Präsenzunterricht für alle Schülerinnen und Schüler fest. Die steigenden Zahlen der Quarantäne-Fälle von Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler zeigen jedoch, dass es notwendig ist über alternative Modelle nachzudenken. Es ist für mich daher nicht nachvollziehbar, warum das Land das Solinger Modell untersagt hat, das die Flexibilität zwischen Präsenz- und Distanzunterricht ermöglichen wollte. Grundsätzlich bin ich überzeugt, dass der Präsenzunterricht eine sehr hohe Bedeutung für die Entwicklung der Kinder sowie für die Bildungsgerechtigkeit hat, jedoch hilft es weniger, wenn ganze Klassen sich in Quarantäne begeben müssen.
Mit der Entscheidung, die Weihnachtsferien in diesem Jahr früher beginnen zu lassen, hat die Landesregierung in dieser Woche alle betroffenen Personen (Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer) überrumpelt. Der letzte Schultag vor den Ferien ist nun der 18. Dezember. Die zusätzlichen Ferientage sollen Familien vor Weihnachtsbesuchen die Chance geben, in eine einwöchige Quarantäne zu gehen. Bislang hat die Landesregierung kein Konzept vorlegt, wie eine mögliche notwendige Betreuung gewährleistet werden kann.
Der Antrag „Bildung und Infektionsschutz zusammen denken! Für krisenfeste Lernräume sorgen – neue Wege gehen“ von SPD und Bündnis90/Die Grünen wurde im Plenum abgelehnt.