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Warum es so wichtig ist, besonders Menschen mit Behinderung in schwierigen Zeiten nicht außer Acht zu lassen!

Die Lebenshilfe – Interessengemeinschaft Behinderter Moers ist eine Gemeinschaft bestehend aus Angehörigen von Menschen mit Behinderungen, engagierten Mitbürgern, sowie Menschen mit Behinderung selbst. Ziel ist es, die Interessen der Mitglieder mit überwiegend geistigen Behinderungen zu vertreten und ihr Leben einfacher zu gestalten, wobei regelmäßige Freizeitaktivitäten wie zum Beispiel Tanzen, Fußball oder Kochen eine zentrale Rolle spielen.

Um die Interessen und Probleme der Gemeinschaft für Behinderte genauer verstehen zu können, besuchte ich die Lebenshilfe in Moers. Was hat die Politik, besonders in den letzten zwei Jahren, gut und was schlecht gemacht? Wie haben Menschen mit Behinderung und deren Angehörige die Pandemie erlebt? Welche Fehler können für die Zukunft vorgebeugt werden?

„Die Corona-Maßnahmen-Liste war bisher immer sehr lang und es war und ist immer noch schwierig, den Überblick zu behalten. Phasenweise haben wir freiwillig dicht gemacht“, so eines der Mitglieder. Struktur sei für das Leben der Menschen bei der Lebenshilfe enorm wichtig. Als diese durch Corona wegfiel, wurde deren Entwicklung teilweise stark beeinträchtigt. Die Menschen, die in ihren Büros sitzen und Corona-Maßnahmen festlegen, haben natürlich nicht alles und jeden im Blick. Zwar wurde versucht, Details zu berücksichtigen, sodass auf verschiedene Gruppen geachtet wird, doch dies ist teilweise misslungen. Einrichtungen und Gemeinschaften brauchen mehr Entscheidungsrecht auch in unübersichtlichen Situationen, dafür muss ein solider Rahmen geschaffen werden.

Viele behinderte Mitglieder der Lebenshilfe leben bis ins hohe Alter bei den eigenen Eltern. „Die Sorge, was wird aus meinem Kind, wenn ich einmal nicht mehr kann, verbindet die Eltern aller Generationen seit der Gründung unseres Vereins“, so Vorsitzender Dirk Möwius. Hier gebe es für die nahe Zukunft noch einen großen Bedarf in allen Wohnformen – besonders in der Großstadt Moers. Bedauerlich sei auch, wenn Menschen etwa aus dem betreuten Wohnen nicht an Angeboten der Lebenshilfe teilnehmen können, weil die Personaldecke zu dünn ist, um allen individuellen Wünsche gerecht zu werden.

Schließlich würden auch die hohen Mietkosten auch den Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, ein selbstständiges Leben erschweren. Für mich ist klar: Von den hohen Mietpreisen ist eine breite Masse an Menschen betroffen. Senioren, junge Menschen, aber natürlich auch Menschen mit Behinderung. Um dem entgegenzuwirken, müssen wir mehr bauen und dabei eine Flächenverdichtung schaffen. Wir müssen das durchziehen! Dabei ist es wichtig, eine Inklusion der Behinderten in die Gesellschaft zu gewährleisten. Sie sollen nicht am Rande einer Stadt, sondern im Geschehen wohnen und dort die notwendige Unterstützung und Barrierefreiheit erfahren.