Drei Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Adolfinum in Moers beschäftigen sich im Rahmen des Projektes „Ist Europa auf dem rechten Weg?” mit der Frage, ob Nationalismus die Zusammenarbeit in der Europäischen Union erschwert. Dabei stehen vor allem die Herausforderungen im Bereich Migration und Integration im Vordergrund. Um ihre zahlreichen Fragen zu diesem Thema beantworten zu können, interviewten sie mich. Dazu stattete ich ihnen einen Besuch im Klassenzimmer ab.
Als integrationspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion und Kind türkischer Einwanderer konnte ich sowohl meine ganz persönlichen als auch meine politischen Erfahrungen mit ihnen teilen. Neben meinem persönlichen Lebenslauf interessierte sich die Gruppe vor allem für das Erstarken von populistischen Parteien und deren Methoden, um Meinungen zu verbreiten. Im Gespräch diskutierten wir über die Frage, warum es innerhalb der Bevölkerung Befürchtungen gibt, dass Einwanderer die Lebensqualität in Deutschland und anderen EU-Mitgliedsstaaten erheblich schwächen könne. Die jüngsten Entwicklungen, wie die in Ungarn und Polen, waren ebenfalls Gegenstand des Gesprächs und zeigen aus meiner Sicht deutlich, dass übersteigerter Nationalismus der europäischen Idee bereits jetzt entgegenwirkt und eine gesteuerte und solidarische Migration teilweise verhindert. Ich bin davon überzeugt, dass der steigende Nationalismus innerhalb der Europäischen Union ein Rückschritt ist und die Zusammenarbeit in Europa gefährdet. Die Schülergruppe und ich waren uns einig, dass es wichtig ist, sich weiterhin für einen starken Zusammenhalt in der Europäischen Union einzusetzen.