Am vergangenen Freitag hatte ich die Ehre bei der Verleihung des 6. Solidaritätspreises Ehrenamt den Preis für den dritten Platz an eine Leseförder-Initiative aus Moers zu vergeben. In diesem Jahr wurden 4 Förderprojekte geehrt, die ihren Schwerpunkt in der Leseförderung gesetzt haben. Insgesamt gab es unter dem diesjährigen Motto „Lesen fördern. Gesellschaft stärken.“ des Solidaritätspreises Ehrenamt 22 Bewerberinnen und Bewerber. Auch wenn es nicht alle Initiativen unter den eingereichten Bewerbungen auf die ersten 3 Plätze schaffen konnten, so ist trotzdem jedes einzelne Förderprojekt mit den dahinter stehenden ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern ein Gewinn für unsere Gesellschaft und eine Bereicherung für Jede und Jeden, der auf ein Förderangebot in dem Bereich angewiesen ist.
Denn die Fähigkeit zu lesen öffnet den Menschen nicht nur das Tor zu einer Welt der Fantasie und Kreativität, es ermöglicht vor allem auch den Zugang zu Bildungsangeboten, die wichtig für die persönliche Entwicklung und für das Verständnis unserer Umwelt sind.
Lesen zu können bildet die Basis für eine gesunde körperliche, sowie geistige Entwicklung bei Kinder und Jugendlichen. Es erhöht nicht nur die Gedächtnisleistung und das Allgemeinwissen und sondern stärkt außerdem die Ausdrucksfähigkeit und vergrößert den Wortschatz. Auch im Prozess der sozialen Entwicklung eines jungen Menschen trägt regelmäßiges Lesen dazu bei das Selbstbewusstsein zu erhöhen oder Konflikte gezielter zu lösen. Die Fähigkeit zu lesen ist für Kinder und Jugendliche ein wichtiger Teil des Fundaments, dass sie für die Entwicklung hin zu selbstbestimmten Mitgliedern der Gesellschaft benötigen. Das Lesen hilft den Menschen dabei, sich in einer komplizierten und vielschichtigen Gesellschaft schnell zurechtzufinden.
Daher hat es mir besonders Freude bereitet, den dritten Platz des Solidaritätspreises 2021 an eine Leseförderinitiative zu verleihen, die sich das Prinzip „von jungen Menschen für junge Menschen“ auf die Fahne geschrieben hat. Eine Initiative, dessen Herzstück ein Kinder- und Jugendbuchblog ist, und bei der das Wort „vorlesen“ eine ganz neue Bedeutung bekommt. Gegründet wurde der Blog von der Journalistin Monika Hanewinkel und der Bibliothekarin Claudia Knust in Zusammenarbeit mit der Moerser-Jugendbuch-Jury.
Auf dem Blog mit dem Namen „Die VOR-Leser“ veröffentlichen, aktuell circa 25 Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 21 Jahren, in regelmäßigen Abständen Rezensionen zu Kinder- und Jugendbüchern. Das Besondere daran ist, dass die ausgewählten Bücher zu dem Zeitpunkt noch nicht erhältlich sind und die „Vor-Leser“ der Initiative bereits eine Vorauswahl aus interessanten, schrägen oder besonders lehrreichen Büchern treffen, diese dann lesen, und daraufhin Rezensionen verfassen, die euch dann die Entscheidung im Buchladen oder in der Bibliothek erleichtern.
Die Idee des Projekts setzt Leseförderung auf eine neue, kreative Weise um und weckt die Motivation der Kinder und Jugendlichen enorm. Die Vor-Leser bekommen zu ihren Rezensionen Rückmeldungen, sowohl von der Expertin Monika Hanewinkel, als auch von den ungefähr gleichaltrigen Lesern des Blogs – das schafft einen besonderen Anreiz weitere Bücher zu lesen und inspiriert andere Kinder und Jugendliche dazu zu lesen und neue Geschichten kennenzulernen.
Ich beglückwünsche alle Preisträgerinnen und Preisträger des Jahres 2021 und wünsche weiterhin viel Erfolg und vor allem Freude bei der ehrenamtlichen Arbeit in euren Projekten!