Die Kinder müssen mit Mittelpunkt der Politik stehen. Diese Überzeugung sprachen die Fachkräfte aus Moerser Kitas bei meiner Veranstaltung zum Kinderbildungsgesetz (KiBiz) aus. Die schwarz-gelbe Landesregierung plant im November die Überarbeitung des Gesetzes. Eine Verbesserung für die Kitas ist damit aber nicht in Sicht. Die Pläne der Landesregierung würden allenfalls den Status Quo erhalten.
Keine Verbesserung in Sicht
Unter der Federführung von NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) sieht die Überarbeitung des Gesetzes zur frühen Bildung und Förderung von Kindern ein finanzielles Gesamtvolumen von 1,3 Milliarden Euro vor. Das Land selbst steuert jedoch lediglich 490 Millionen Euro bei. Bereits 375 Millionen Euro sind davon für die aktuelle Unterfinanzierung der Kitas notwendig. Eine Verbesserung für die Kitas ist damit nicht zu erwarten. Zwar wird ein weiteres beitragsfreies Kita-Jahr (aus den finanziellen Mitteln des Bundes) eingeführt, aber eine deutliche Qualitätsverbesserung ist im aktuellen System nicht zu erreichen. „KiBiz war, ist und bleibt Mumpitz“, stellte daher mein Landtagskollege Frank Müller klar, der Mitglied im Ausschuss für Familie, Kinder und Jugend des NRW-Landtags ist.
Kinder müssen im Mittelpunkt stehen
Die Fachkräfte aus den Moerser Kitas forderten, dass die Kinder im Mittelpunkt der politischen Rahmenbedingungen stehen müssten. Sie kritisierten, dass es in den Kitas zu wenig Fachkräfte und zu wenig Zeit gäbe, da die Personalschlüssel Krankheiten, Urlaubstage etc. nicht einrechnen würden. Eine feste Einrichtungsfinanzierung ist notwendig, die nicht von der gebuchten Stundenzahl für die Kinder abhängig ist, um die alltägliche Arbeit zu gestalten und eine langfristige Planung zu gewährleisten.
Kompetente Diskussionsrunde
Mit meinem Landtagskollegen Frank Müller, Sonja Bäck (Fachbereich Jugend der Stadt Moers), Benjamin Walch (Geschäftsbereichsleitung Kinder- und Jugendpolitik, AWO Kreisverband Wesel) und Frank Heinrich (Vater und langjähriges Mitglied des Elternbeirats der städt. Kita Rüttgersweg) wurde mit rund 50 Erzieherinnen und Erzieher in der AWO-Begegnungsstätte in Asberg disktutiert. Die Moderation übernahm Julia Hagenacker, Redaktionsleiterin der RP Moers.